Wir haben dafür an der Lichtraumermittlung durch Videobefahrung geforscht. Kurz gesagt an einer Methode, die sichtbar macht, ob lademaßüberschreitende Sendungen Tunnel- und Brückenbereiche gefahrlos passieren können. Die Datenbank INDRES schließt eine wesentliche Lücke. Denn bisher fehlt den rund 150 Unternehmen, die etwa 5000 Kilometer nichtbundeseigene Bahnstrecken betreiben, eine leicht zugängliche Lösung.
Eine Datenbank – viele Vorteile für NE-Bahnen
INDRES ermöglicht den Zugang zu Infrastrukturdaten vom Schreibtisch aus. Videobefahrung der Strecke, das Auslesen von Daten für das Statistische Bundesamt sowie eine Aufnahme der NE-Bahnen in den digitalen DB-Trassenfinder sind nur drei Funktionen, die für rund 600 Kilometer Strecke der beiden Projektpartner-Bahnen RIN und EVB bereits erfasst und ausgewertet wurden. Unsere Kolleg:innen Anja, Nico und Felix haben in den letzten dreieinhalb Jahren ihren Fokus auf die Lichtraumermittlung durch Videobefahrung gelegt. Mit der Perspektive, auch diese Daten in Zukunft in INDRES zugänglich zu machen.
Wie es dazu kam: Videobefahrung statt Drohnenflüge
Vor über sechs Jahren starteten wir mit der Idee, Punktwolken durch Drohnenbefliegungen in Gleisbereichen zu berechnen. Versuche zeigten: Die Technik war damals noch nicht ausgereift genug für unser Vorhaben. Dadurch kamen wir mit der Dresdener Firma Bahnkonzept in Kontakt, die Videobefahrungen mit an Lokomotiven befestigten Kameras – zum Beispiel zu Schulungszwecken – durchführte. Eine Methode, die im laufenden Verkehr mit nur kurzer Vorbereitungszeit funktioniert. Wir vereinbarten, aus diesem Material Punktwolken zu berechnen. Diese Kooperation legte den Grundstein für das Forschungsprojekt, in dessen Rahmen wir uns auf die Lichtraumermittlung mittels Videobefahrung spezialisierten. Seitdem wurde das System für unsere Zwecke weiterentwickelt, die Kameraanzahl erhöht und neuere Kameratechnik eingesetzt. Die Punktwolke wird dank eines selbstgeschriebenen Skriptes unseres Kollegen Felix automatisch erstellt.
So geht es weiter
Zukünftig werden wir in Zusammenarbeit mit dem Projektpartner Bahnkonzept weiter am Verfahren feilen. Das EPV-GIV-Team plant derzeit, die bisherigen Erkenntnisse im Rahmen eines nächsten Forschungsprojektes bis zur Produktreife voranzubringen. Damit werden wir weiter an unserer Vision arbeiten, die konkreten Daten zur Lichtraumermittlung und noch weitere Informationen in der Infrastruktur-Datenbank INDRES bereitzustellen. Wir werden weiter darüber berichten.
Das sind alle INDRES-Projektpartner:
• Bahnkonzept GmbH Deutschland, Dresden
• datom– Gesellschaft für produktive Computergemeinschaften mbH, Dresden
• Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. Institut für Verkehrssystemtechnik, Braunschweig (DLR)
• Dresden Elektronik Ingenieurtechnik GmbH, Dresden (DDE)
• EPV-GIV Europrojekt Verkehr – Gesellschaft für Ingenieurleistungen im Verkehrswesen mbH, Dresden (EPV)
• Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH, Zeven (EVB)
• Regio Infra Nord-Ost GmbH & Co. KG, Putlitz (RIN)